Leben und Lernen an der Gesamtschule Erle
„IN DER MITTE VON SCHWIERIGKEITEN LIEGEN DIE MÖGLICHKEITEN“
(Albert Einstein)
Lernen … das klingt für einige irgendwie nach trockenem Wissensstoff, Hausaufgaben, nach Druck und Stress. Lernen verursacht oft eher Schwierigkeiten als Freude, und zwar für Lehrkräfte, Eltern und natürlich auch für die Lernenden selbst. Aber wir wollen inmitten der Schwierigkeiten nach den Möglichkeiten suchen und wollen daher bei dem Lernbegriff selbst anfangen:
Lernen mit Lebensweltbezug
Lernen muss mehr sein: Die Lernenden müssen es auf ihre Lebenswelt beziehen können. Wenn sie die Kompetenzen und Inhalte als sinnvoll erleben, können sie sich auf diese einlassen und für sie sinnvoll lernen.
Nachhaltig lernen
Darüber hinaus sollte Lernen nachhaltig sein. Es sollt nicht nur "der Stoff" für den nächsten Test gelernt und dann direkt vergessen wieder vergessen werden. Die Lerninhalte und Kompetenzen sollten immer wieder abgerufen, aufgefrischt, vertieft und systematisiert werden. Deshalb arbeiten wir Lehrer*innen gemeinsam in Jahrgangsfachteams daran, den Unterricht so zu entwickeln, dass Inhalte und Kompetenzen sinnvoll aufeinander aufbauen sind. Wir planen Lernsituationen, in denen das Erlernte auch angewendet, wiederholt und ausführlicher behandelt werden kann. Unser Lehrerteam stellt Lernmaterialien zusammen und entwickelt engagiert auch eigene Materialien, die dieser didaktischen Leitidee verpflichtet sind. Das tun wir für die Schüler*innen unserer Schule, aber auch für uns Lehrer, denn wir wollen unsere Schüler*innen auf ihrem Lernweg möglichst gut begleiten und bei möglichen Lernschwierigkeiten angemessen unterstützen können.
Lernen mit Profilbildung
Lernen findet an unserer Schule in unterschiedlichen Formen und fachlichen Profilen statt. Feste Bausteine sind das selbstständige Lernen in den Lernbüros der Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch und in besonderen Profilen. Die Gesamtschule Erle hat ein englisch-bilinguales Profil, in dem die Fächer Geschichte und Erdkunde auf Englisch unterrichtet werden und ein mathematisch-naturwissenschaftliches Profil (MINT und Technik).
Niveaudifferenziert lernen
Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Kind vielfältige Begabungen, Bedürfnisse und Fähigkeiten hat. In der Gemeinschaft lernt jedes Kind auf einem anderen Weg und in seinem eigenen Lerntempo. Unsere Lernangebote gestalten wir deshalb differenziert auf gestuften Schwierigkeitsniveaus. So fördern wir Schüler, die noch Schwierigkeiten mit bestimmten Inhalten und Kompetenzen haben und fordern leistungsstärkere Schüler*innen.
Soziales Lernen
Lernen ist ganzheitlich. In einer Gemeinschaft ist Lernen auch immer Soziales Lernen.
In einer Gemeinschaft ist wichtig, dass alle zusammenhalten und für einander einstehen. Deshalb lernen die Schüler*innen von Klasse 5 an, sich gegenseitig anerkennen, zu schätzen und zu respektieren. Jede*r trägt Verantwortung für sich selbst und für andere, übernimmt Aufgaben und ist ein wichtiges Mitglied der Schulgemeinschaft.
An der Gesamtschule Erle bieten wir Gelegenheiten zur Entwicklung demokratischer Handlungskompetenz: Von Anfang an lernen Kinder über Alltagsprobleme und Konflikte im Klassenrat zu sprechen und selbstständig Lösungen zu finden. Diese Diskussionen fördern soziale und moralische Lernprozesse, denn um Probleme verstehen und dann gemeinsam lösen zu können, muss man in die Schuhe der anderen schlüpfen und lernen und andere Perspektiven einzunehmen.
Mehr (als) lernen
Unsere Schule ist also nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum. Wir gestalten unsere Klassenräume [mit Link zu Klassenräumen verknüpfen] modern und schülerorientiert. Mit unserem ergänzenden Angebot im AG-Bereich erhalten die Kinder Anregungen zur Freizeitgestaltung und zur Kreativität in ihrem eigenen Leben. Sie lernen auch, sich in der Welt zu orientieren, denn auch in den Arbeitsgemeinschaften liegt uns soziales Lernen besonders am Herzen. So gibt es etwa eine Arbeitsgemeinschaft „Jung trifft Alt“, in deren Rahmen Schülerinnen und Schüler ältere und zum Teil demenzkranke Menschen im Seniorenheim besuchen und versuchen, für sie und mit ihnen einen abwechslungsreichen Alltag zu gestalten.
In der Mitte von Schwierigkeiten die Möglichkeiten suchen – dabei brauchen wir jeden Einzelnen. Zusammen sind wir stark. Lehrer, Schüler, Eltern und außerschulische Partner begegnen sich auf Augenhöhe und schaffen gemeinsam eine Schule, in der mehr (als) gelernt wird.